Aktuelles Detail

Clubmeisterschaften 2021

Herren Kategorie R7-NC

Bei der Kategorie R7-NC ist es meist schwer vorauszusagen, wer das Turnier gewinnen wird, nicht zuletzt wegen der oftmals beeindruckenden Teilnehmerzahl - diesmal waren es 28. Ein wichtiger Faktor ist sicher auch die Einschränkung auf lediglich drei Klassierungsstufen als auch der Umstand, dass Spieler ohne Swisstennis Lizenz (NC) mitspielen dürfen, was oft viele Fragen bezüglich deren Spielstärke offen lässt. Dennoch kristallisierte sich in der diesjährigen Austragung mit René Gnos (NC) ein haushoher Favorit heraus. Dies weil Gnos bei vier Teilnahmen zwei Turniersiege und jeweils eine Final- bzw. Halbfinalteilnahme vorweisen kann. Trotzdem gab es durchaus Grund zur Annahme, dass es dieses Jahr keinen glatten Durchmarsch zum Titel geben sollte, da die Auslosung für den ungesetzten Favoriten kaum schwieriger hätte sein können. So ging es gleich in der ersten Runde gegen einen Widersacher aus dem erweiterten Kreis der Titelanwärter, Fabian Hauser (R7). Von Beginn an spielte Gnos beinahe fehlerfrei und setzte Hauser massiv unter Druck. Hauser wiederum versuchte mit immer noch härteren Schlägen von der Grundlinie dem Druck entgegenzuwirken. Doch Hauser machte zu viele Eigenfehler und so kam es zu einem klaren Sieg für Gnos (6:1/6:0). Gnos zog in die zweite Runde ein. Dort stand schon der nächste mögliche Stolperstein bereit. Aber auch gegen den an Nummer 3 gesetzten Patrick Spiess (R7) setzte sich Gnos souverän mit 6:3/6:0 durch. Alles schien auf ein Halbfinale zwischen Gnos und der Nummer eins des Turniers Dankmar Kolthoff (R7) hinauszulaufen, es wäre eine Reprise des Finals von 2020. Damals siegte Gnos klar und deutlich mit 6:1/6:1. Bis es soweit kommen sollte, musste Gnos aber noch im Viertelfinale gegen einen Neuling an den Einzel-Clubmeisterschaften antreten - Gilles Aeberhard (R7). Aeberhard konnte gegen Gnos mit seinen satten Top-Spin Schlägen auf der Vor- und Rückhand lange Zeit gut mithalten. Entscheidend war das neunte Spiel im ersten Satz. Bei 4:4 musste sich der Aussenseiter nach einem umkämpften Game und einigen Möglichkeiten, selber 5:4 in Führung zu gehen, doch breaken lassen. Danach war die Luft draussen, der Widerstand endgültig gebrochen. Gnos sicherte sich somit eine weitere Halbfinal-Teilnahme (6:4/6:0) und legte nur wenige Stunden später gleich nach indem er Kolthoff wie bereits im Vorjahr kaum eine Chance liess (6:1/6:2) und sich das Spiel um den Titel sicherte. In der unteren Tableauhälfte schien vor dem Start vieles auf ein Halbfinale der Nummer zwei des Turniers Andreas Wyss (R7) sowie der Nummer vier, René Mühlbauer (R7) hinzudeuten. Dazu sollte es auch kommen. Wyss hatte es in seinem Startspiel gegen Daniel Bissig (NC) jedoch alles andere als leicht. Letzterer verfolgte offensichtlich die Taktik, die Bälle möglichst ohne Tempo ins Feld zu legen und fast ausschliesslich zu verteidigen. Nach anfänglichem 0:2 Rückstand gewann Wyss zwischenzeitlich sieben Spiele in Folge, nicht zuletzt, weil er bei den Überkopfbällen über sich hinauswuchs. Das Viertelfinal-Duell vom Freitagabend mit Adrian Stalder (R7) musste dann wegen der Nachtruheregelung am darauffolgenden Samstagmorgen beim Stand von 1:1 in den Sätzen fertig gespielt werden. Die Nummer zwei des Turniers behielt dabei die Nerven und machte das erwartete Halbfinale gegen Mühlbauer perfekt (6:4/3:6/6:1). Die Halbfinalaffiche der unteren Tableauhälfte war in den Ballwechseln durchaus ausgeglichen. Zu erwähnen gilt, dass Wyss vor allem mit den Aufschlägen nach aussen, viele wichtige freie Punkte erzielen konnte, welche wohl schlussendlich entscheidend für den Erfolg waren (6:4/7:5). Es kam zum Finale Andreas Wyss gegen René Gnos. Gnos siegte klar nach etwas mehr als einer Stunde Spielzeit mit 6:3/6:4. Damit machte Gnos den Titel-Hattrick perfekt.

Herren Kategorie Herren R1-R9

Ein Spiel überstrahlte an der diesjährigen Austragung alle anderen: die Nummer eins des mit zwölf Teilnehmern bestückten Haupttableaus Nicolas Senn (R2) gegen die Nummer 3, Jan Jauch (R3). Es war zwar "nur" ein Halbfinale, dennoch war für die meisten Sachkundigen klar, dass es schon mit dem Teufel zugehen musste, sollte der Sieger aus diesem Duell am Ende nicht auch das Turnier gewinnen. Das besagte Halbfinale in der oberen Hälfte des Tableaus kam für die beiden Protagonisten praktisch im Gleichschritt zu Stande. Beide genossen jeweils ein Freilos in der ersten Runde gefolgt von einem glatten 6:0/6:0 Erfolg gegen heillos überforderte Gegner im Viertelfinale. Vor einer, gemessen an den vergangenen Jahren, Rekordkulisse und bei perfektem Tenniswetter hielt dieses Monsterduell, was es versprach. Die beeindruckten Zuschauer wurden Zeugen von einem qualitativ hochwertigen Spiel. Bei den eigenen Aufschlagsspielen war Senn beinahe unantastbar, servierte er doch mit gefühlt 200 km/h oder gar darüber. Auch wenn der Return im Spiel war ging die Nummer zwei wie gewohnt voll drauf und schlug die Bälle mit schierer Gewalt in die Ecken. Dennoch schaffte Jauch das frühe Break, welches er nicht mehr aus der Hand gab, um den Satz mit 6:3 für sich zu entscheiden. Mit zunehmender Spieldauer wurde Senn jedoch immer stärker, konnte zunehmend Gewinnschläge anbringen bei gleichzeitiger Reduktion seiner Eigenfehler. Er schaffte es, das hohe Level über den zweiten Satz hinweg halten zu können. Deshalb musste in diesem hochstehenden Spiel ein dritter Satz die Entscheidung bringen, wobei sich bei Senn dann gegen das Ende des Spiels Krampferscheinungen bemerkbar zu machen schienen. Es waren Nuancen, die die beiden trennten. Jauch setzte sich schliesslich 6:3/2:6/6:3 durch. Im anderen Halbfinale duellierten sich Marc Vollenweider (R3) und Michael Blum (R3), die gesetzten Nummern drei und vier des Turniers. Blum konnte sich in drei Sätzen mit 2:6/6:1/6:3 durchsetzen. Das Finale wurde zu einer klaren Angelegenheit für Jan Jauch. Zu keiner Zeit kamen Zweifel an einem möglichen Erfolg des Absolventen der Rafa Nadal Tennis Academy auf. Blum gab sein Bestes und kämpfte in der Nachmittagshitze um jeden Punkt, auch wenn es aussichtslos schien. Immerhin gelang ihm der wohl schönste Punkt des Turniers. Als er von Jauch zunächst in sämtliche Ecken des Tennisplatzes geschickt wurde, spielte Blum eine Rückhand der Linie entlang mit voller Wucht an Jauch vorbei – Jauch war mittlerweile ans Netz aufgerückt. Das Publikum würdigte diesen Hammerpunkt mit frenetischem Applaus. Mit dem klaren 6:3/6:1 Erfolg feierte Jan Jauch seinen zweiten Titel bei den Urner Clubmeisterschaften. Sollte er von Verletzungen verschont bleiben und zur relevanten Zeit im August jeweils im Land verweilen, sollte dies bestimmt nicht der letzte gewesen sein.

Damen Kategorie R1-R9

Das Turnier der Damen hatte in diesem Jahr zwar nur sechs Teilnehmer, umso ausgeglichener waren die einzelnen Spiele jedoch. Dies zeigte sich daran, dass von total sechs übers ganze Turnier gespielte Partien deren fünf über drei Sätze entschieden wurden. Einzig Jasmina De Moliner (R7) setzte sich gegen Charlene Heuer (R9) in zwei Sätzen mit 6:3/6:0 durch, musste sich dann aber der Nummer zwei der Setzliste, Giulia Aschwanden (R6) im darauf folgenden Halbfinale trotz gewonnenem Startsatz 6:2/3:6/4:6 geschlagen geben. In der oberen Tableauhälfte konnte sich Sandra Epp (R7) zunächst mit 7:5/4:6/6:2 über Daniela Wildbolz (R7) durchsetzen. Im Halbfinale gegen die Nummer eins des Damenturniers, Katrin Böttcher (R6), gelang es Epp dann den ersten Satz zu gewinnen, um dann jedoch klar und deutlich das Finale zu verpassen (6:3/1:6/0:6). Somit standen sich gemäss Papierform die beiden Topgesetzten Böttcher und Aschwanden im Finale gegenüber. Was zuerst nach einer klaren Angelegenheit aussah, wurde am Schluss doch noch spannend. Gleich mit 6:0 gewann Böttcher den ersten Satz. Aschwanden war von Anfang an die spielbestimmende Akteurin, machte aber viel zu viele Fehler. Dies änderte sich jedoch im zweiten Satz und so kam es, dass ein finaler Satz die Entscheidung bringen musste. Mit viel Kampfgeist sicherte sich Böttcher schliesslich mit 6:0/3:6/6:3 ihren ersten Damen-Einzel-Erfolg bei den Urner Clubmeisterschaften.